Wir leben in Zeiten, in denen gepflegte direkte Kommunikation immer mehr ausstirbt. Menschen wollen viel lieber schreiben als sprechen. Sie nutzen WhatsApp und Telegram. Manch einer hat sich sogar das Telefonieren schon abgewöhnt. Gerade bei jungen Leuten beobachte ich das. Persönliche Gespräche sind oft sehr kurz. Sie kürzen ganze Sätze ab und haben sogar eine eigene Sprache. Kennst du cringe, sus und sheesh?
Wenn du Networkerin bist, wirst du mit Menschen in direkten Kontakt treten müssen. Denn es ist ein Geschäft von Mensch zu Mensch. Wie sollen deine Mitmenschen von deinem Angebot erfahren, wenn du ihnen nicht irgendwann davon erzählst?
Mein Beitrag ist für Anfängerinnen geschrieben, die das sogenannte Kontakten erst einmal üben möchten. Es ist kein Hexenwerk. Denn wir haben alle einen Mund, den wir benutzen können.
"Ist dein Mund offen, ist dein Geschäft offen. "
Das Geniale an unserer Arbeit ist, dass wir überall Kontakt finden können. Wir müssen nicht in muffigen Büros sitzen. Unser Geschäft ist überall da, wo Menschen sind. Das ist herrlich!
Ich gebe dir hier ein paar Tipps für Anfängerinnen, die sich mit dem Kommunizieren noch etwas schwer tun. Du kannst sie Schritt für Schritt üben.
Inhalt dieses Blogartikels:
Lächeln, die einfachste Kommunikationsform der Welt - Das Bleistiftexperiment
Grüße deine Mitmenschen
Frage fremde Menschen etwas
Mache ehrliche Komplimente
Setze dich nie an einen leeren Tisch
In öffentlichen Verkehrsmitteln
Übe dich in absichtsloser Kommunikation
Lächeln, die einfachste Kommunikationsform der Welt
Wenn du einem Menschen begegnest, lächle ihn an. In den meisten Fällen kommt ein Lächeln zurück. Es ist magisch. OK, manch einer denkt vielleicht, du spinnst oder willst ihn anmachen. Egal! Lächle und halte deine Zähne an die frische Luft. Das tut auch dir selbst gut.
Es gibt immer gute Gelegenheiten zum Üben:
an der Haltestelle
im Wartesaal
im Wartezimmer beim Arzt
im Café
im Restaurant
auf der Straße
in der U-Bahn
im Stau
auf der Parkbank
in der Schlange an der Supermarktkasse
im Hotel
im Flugzeug
im Aufzug
Nutze jede Gelegenheit, anderen dein Lächeln zu schenken. Freundlichkeit öffnet ein Fenster, Lächeln die Tür. Wenn du mal nicht so gut drauf bist, gibt es einen super Trick, wie du dein Gehirn dazu überlisten kannst, Glückshormone zu produzieren.
Keep smiling
Das Bleistiftexperiment
Damit kannst du auf einfache Weise deine Emotionen beeinflussen. Du nimmst einen Bleistift quer zwischen deine Zähne und öffnest deine Lippen. So entsteht ein zunächst erzwungenes Lächeln. Schon nach kurzer Zeit wirst du bemerken, dass deine Laune besser wird. Denn du hast mit dieser Übung deinem Gehirn ein Signal gegeben. Es versteht: Mundwinkel nach oben gezogen bedeutet gute Laune. So easy!
Wende diese Übung an, bevor du aus dem Haus gehst. So bist du garantiert gut drauf!
Grüße deine Mitmenschen
Ich bin auf einem Dorf aufgewachsen. Da war es ganz normal, dass jeder jeden gegrüßt hat. Moin, Tach, Nowend (das ist saarländisch). Auch heute erlebe ich noch, wenn ich in kleinen Orten in Deutschland unterwegs bin, dass wildfremde Menschen mich grüßen. Ich empfinde das immer als sehr wohltuend.
In der Großstadt erlebt man so etwas selten. Deshalb sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen und diese freundliche Geste des Grüßens wieder einführen. Ich mache das sehr gerne. Manchmal werde ich gefragt: "Kennen wir uns?" Und schon bin ich Gespräch. Ich sage dann: "Nein, wir kennen uns nicht, aber mir gefällt ihre freundliche Ausstrahlung." Manchmal ergibt sich daraus eine wertvolle Kommunikation.
Fage fremde Menschen etwas
Wenn du schon mutiger geworden bist, kannst du diese Übung anwenden:
Gehe durch einen Ort oder in eine fremde Stadt und frage Passanten:
Können Sie mir bitte die Uhrzeit sagen? (Du solltest keine Uhr tragen :-)
Wo ist bitte die nächste U-Bahnhaltestelle?
Können Sie mir ein gutes Restaurant in der Nähe empfehlen?
Wo ist bitte .... So kannst du z. B. nach einer Sehenswürdigkeit fragen.
Du wirst selten jemanden erleben, der nicht bereit ist, dir eine Antwort zu geben. Menschen helfen gerne. Und wenn sie die Antwort nicht wissen, werden sie es dir sagen.
Mache ehrliche Komplimente
Jeder freut sich, wenn er ein Kompliment bekommt. Und an jedem Menschen gibt es etwas Beeindruckendes zu entdecken. Schaue genau hin. Manche haben eine tolle Frisur. Andere ein schöne Bluse, eine auffällige Brille schicke Schuhe.
Menschen freuen sich über ehrliche Komplimente. Probiere es aus.
Setze dich nie an einen leeren Tisch
In meiner saarländischen Heimat würde dich jeder für verrückt erklären, wenn du in eine Kneipe kommst und dich alleine an einen leeren Tisch setzt. Die Geselligkeit spielt sich meist an der Theke ab. Wundere dich nicht, wenn du dort gleich an die Bar oder an die Theke eingeladen wirst. Das ist Gastfreundschaft. So entstehen sehr schnell gute Gespräche. Wo kommst du her? Was machst du hier? Bist du von hier?
In meiner jetzigen Heimat Frankfurt gibt es viele traditionelle Ebbelwoi-Lokale. Da stehen keine Einzeltische, sondern es gibt lange mit Holzbänken. Eine Supergelegenheit, sich dazu zu setzen und mit netten Leuten ins Gespräch zu kommen.
Diese langen Holzbänke sind wahre Kommunikationsplattformen. Du findest sie auch bei Festen und im Biergarten. Frage höflich, ob noch ein Plätzchen für dich frei ist und setze dich immer irgendwo dazu. Du wirst sehen, wie schnell das Eis gebrochen ist und sich gute Gespräche ergeben.
Im September 2022 war ich nach langer Zeit wieder bei einer Großveranstaltung von RINGANA in Salzburg. In dem Hotel, das ich gebucht hatte, traf ich fast ausschließlich Kolleginnen. Da ich aber sonntags nicht heimfuhr, sondern mir noch einen entspannten Abend gönnen wollte, war der riesige Frühstücksraum montags leer. Es saß nur eine einzige Frau an einem Zweiertisch. Ich habe höflich gefragt, ob ich mich dazu setzen darf, da ich nicht gerne alleine frühstücke. Sie hat JA gesagt! Die Frau, die ich kennenlernte war eine Tierärztin und kam gerade von einem Kongress. Wir haben uns gut unterhalten.
In öffentlichen Verkehrsmitteln
Was gibt es für eine bessere Gelegenheit, das Kommunizieren zu üben? Suche dir einen freien Platz neben Menschen. Lege dein Smartphone weg! Du kannst mit der ersten Übung anfangen. Lächle! Das reicht meist schon, um sich näher zu kommen und bricht das Eis. Die Leute freuen sich sogar, wenn du aktiv wirst. Denn in der Bahn ist es meist langweilig.
Falls der erste Versuch noch nicht gelingt, mache ein ehrliches Kompliment. Du kannst auch immer übers Wetter sprechen. Die Briten können das sehr gut: "What a nice weather today!" Übe dich in authentischem Small Talk.
Übe dich in absichtsloser Kommunikation
Die meisten Networkerinnen sind gehemmt, weil sie denken, sie müssten bei jedem Kontakt über ihre Produkte oder ihr Business sprechen. Streiche diesen Gedanken. Es geht zunächst nicht darum, ein Geschäft zu machen. Es geht darum, absichtslos zu kommunizieren und eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.
Wenn die passende Gelegenheit kommt, ergibt es sich meist von selbst. Die Leute fragen oft recht schnell, was du beruflich machst. Dann kannst du, passend zur Situation nur kurz zwei oder drei Sätze dazu sagen. Aus meiner Sicht braucht man dazu nicht unbedingt die berühmte Elevator Pitch. Wichtiger ist Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit herauszufinden, wofür dein Gegenüber offen ist.
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Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren. Nutze meine Tipps als Übungsplattform und mach dir keinen Stress. Übung macht bekanntlich die Meisterin.
Wenn dir meine Beiträge gefallen und du hast Lust, mehr über mein Business zu erfahren, dann freue ich mich, wenn du dich bei mir meldest.
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Sehr gut. Es gibt viel zu lernen. Und yes, keep smiling, das nimmt so viele Barrieren.
Tolle Tipps und einfach umzusetzen 😀