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Warum wollen selbstständige Frauen alles alleine schaffen? Ursachen & Wege zur Veränderung


Frau sinnierend am Schreibtisch
Du musst nicht alles alleine schaffen. Bild: wix

Stell dir vor, du bist deine eigene Chefin, die Architektin deines Erfolgs. Du brennst für deine Vision, investierst Herzblut und meisterst unzählige Herausforderungen. Doch kennst du dieses nagende Gefühl, dass du die Last der Welt – oder zumindest die deines Business – ganz alleine auf deinen Schultern trägst?


Viele selbstständige Frauen kennen diese Situation nur zu gut. Sie jonglieren mit Aufgaben, kämpfen sich durch To-Do-Listen und zögern oft, Hilfe anzunehmen oder sich mit anderen zu verbünden. Warum ist das so? Und vor allem: Gibt es einen Weg aus diesem "Einzelkämpferinnen-Syndrom"? Tauchen wir ein in die vielschichtigen Gründe und entdecken gemeinsam, wie Kooperation zum Schlüssel für nachhaltigen Erfolg und mehr Leichtigkeit werden kann.



Inhalt dieses Blogartikels:




Die vielen Gesichter des "Alles-alleine-machen-wollens"


  • Unabhängigkeit und Kontrolle: In der Selbstständigkeit liegt ein enormer Reiz darin, die eigenen Entscheidungen zu treffen und den Kurs des eigenen Unternehmens selbst zu bestimmen. Dieser Wunsch nach Autonomie kann so stark sein, dass die Idee, Aufgaben oder Verantwortung abzugeben, als Kontrollverlust wahrgenommen wird. "Ich weiß am besten, wie es geht" – dieser Gedanke ist oft tief verwurzelt.

  • Stolz und Kompetenzgefühl: Etwas Eigenes von Grund auf zu erschaffen, ist eine immense Leistung. Der Stolz auf das Erreichte und das Gefühl, Herausforderungen aus eigener Kraft gemeistert zu haben, sind wichtige Motivatoren. Hilfe anzunehmen könnte in diesem Kontext als Eingeständnis von Schwäche oder Inkompetenz interpretiert werden.

  • Erfahrung mit Ungleichheit: Leider sind unfaire Behandlung und das Gefühl, sich in der Wirtschaftswelt besonders beweisen zu müssen, für viele Frauen immer noch Realität. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass sie weniger Vertrauen in andere setzen und lieber alles selbst kontrollieren, um sicherzustellen, dass ihre hohen Standards erfüllt werden und sie keine Angriffsfläche bieten.

  • Fehlende Netzwerke und Unterstützung: Gerade am Anfang der Selbstständigkeit oder in bestimmten Branchen kann es schwierig sein, tragfähige Netzwerke und Mentorinnen zu finden. Wenn der Austausch mit Gleichgesinnten fehlt, fühlen sich Frauen möglicherweise isoliert und gezwungen, alle Hürden alleine zu nehmen.



Die Angst vor dem "in die Karten schauen lassen"


  • Verletzlichkeit und Perfektionismus: Die Selbstständigkeit ist ein Sprung ins Ungewisse und macht verwundbar. Die Angst vor Kritik, besonders bei Fehlern, kann sehr präsent sein. Ein hoher persönlicher Anspruch und der Wunsch nach Perfektion verstärken diese Sorge oft noch. Lieber alles im Stillen perfektionieren, bevor man sich öffnet, lautet die Devise.

  • Kontrollverlust: Aufgaben abzugeben bedeutet, Vertrauen zu schenken und loszulassen. Die Angst, dass Dinge nicht so umgesetzt werden, wie man es sich vorstellt, oder dass man für Fehler geradestehen muss, die andere gemacht haben, kann dazu führen, dass man lieber die Zügel in der eigenen Hand behält.

  • Misstrauen und Wettbewerb: In einem umkämpften Markt kann die Sorge aufkommen, dass andere die eigenen Ideen kopieren oder Schwächen ausnutzen könnten. Dieses Misstrauen führt oft dazu, dass man wertvolle Informationen und Prozesse lieber für sich behält.

  • Soziale Prägung: Unbewusste gesellschaftliche Erwartungen können ebenfalls eine Rolle spielen. Frauen fühlen sich vielleicht unbewusst stärker unter Druck, alles im Griff zu haben und keine Schwäche zu zeigen, um negativen Stereotypen entgegenzuwirken.



Wenn Selbstüberschätzung und Arroganz ins Spiel kommen


  • Kompensation von Unsicherheit: Hinter einem übertrieben selbstbewussten Auftreten und der Weigerung, Hilfe anzunehmen, kann manchmal eine tieferliegende Unsicherheit verborgen sein. Die Zurschaustellung von Stärke dient dann als Schutzmechanismus.

  • Angst vor dem Eingeständnis von Fehlern: Wer sich selbst sehr hoch einschätzt, tut sich oft schwer, Fehler zuzugeben oder Rat zu suchen. Das Festhalten an der eigenen Meinung und die Ablehnung fremder Perspektiven können die Folge sein.

  • Abgrenzung und Durchsetzung: In einem kompetitiven Umfeld kann ein arrogantes Auftreten manchmal als Mittel zur Distanzierung und zur Durchsetzung eigener Interessen dienen – auch wenn es langfristig kontraproduktiv sein kann.

  • Erfolgserlebnisse und Bestätigung: Frühere Erfolge können zu einem sehr starken Selbstbewusstsein führen, das manchmal in Selbstüberschätzung umschlägt. Die eigene Leistungsfähigkeit wird so hoch eingeschätzt, dass die Notwendigkeit von Unterstützung nicht mehr gesehen wird.

  • (Besonders relevant für beratende Berufe wie Coaching) Das "Experten"-Image, das in beratenden Berufen oft aufgebaut wird, kann einen enormen Druck erzeugen, immer die perfekte Antwort zu haben und niemals Schwäche zu zeigen. Dies kann dazu führen, dass der Austausch mit Kolleg:innen vermieden wird, um das eigene Image nicht zu gefährden.



    Frau von hinten vor einer großen Säule
    Alles alleine machen wollen schadet. Bild: wix

Die Kehrseite der Medaille: Warum das "Alleine-machen" schadet


  • Mangelnde Glaubwürdigkeit: Eine Fassade der Perfektion und des "Ich schaffe alles allein" kann schnell unecht und unnahbar wirken. Potenzielle Klient:innen spüren das oft und können sich weniger gut mit jemandem identifizieren, der scheinbar keine eigenen Herausforderungen kennt.

  • Weniger Klientel: Authentizität und die Fähigkeit, Empathie zu zeigen, sind entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, besonders in beratenden Berufen. Wer sich nicht öffnet und eigene Erfahrungen teilt, baut keine echte Verbindung zu potenziellen Klient:innen auf.

  • Unrealistische Erwartungen: Das Bild der unfehlbaren Einzelkämpferin kann bei Klient:innen unrealistische Erwartungen an ihre eigenen Veränderungsprozesse wecken und zu Frustration führen.

  • Verpasste Chancen: Kooperationen und der Austausch mit anderen können zu neuen Ideen, Perspektiven und Geschäftsfeldern führen, die im Alleingang unentdeckt bleiben.

  • Erhöhtes Risiko für Burnout: Die ständige Belastung, alles alleine bewältigen zu müssen, ohne Unterstützung und Austausch, kann langfristig zu Erschöpfung und Burnout führen.



Der Ausweg: Gemeinsam sind wir stärker – Wege zur Veränderung


  • Aktives Netzwerken: Suche den Kontakt zu anderen selbstständigen Frauen in deiner Branche oder in ähnlichen Bereichen. Tritt Online- und Offline-Netzwerken bei, besuche Veranstaltungen und scheue dich nicht, dich zu präsentieren und auszutauschen.

  • Kooperationen eingehen: Überlege, mit wem du Synergien schaffen kannst. Gemeinsame Projekte, Workshops, Produktbündel oder gegenseitige Empfehlungen können allen Beteiligten Vorteile bringen.

  • Offenheit für Hilfe: Lerne, Aufgaben zu delegieren, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Scheue dich nicht, Expert:innen für bestimmte Aufgaben hinzuzuziehen oder um Rat zu fragen.

  • Authentizität zeigen: Teile deine Erfahrungen, auch die schwierigen, offen und ehrlich. Das macht dich nahbarer und glaubwürdiger. Zeige, dass Wachstum und Entwicklung oft durch Herausforderungen und den Austausch mit anderen entstehen.

  • Ein unterstützendes Mindset entwickeln: Verabschiede dich von dem Gedanken, dass Erfolg nur durch harte Einzelarbeit erreicht werden kann. Erkenne den Wert von Gemeinschaft, Unterstützung und dem gemeinsamen Wachsen.



drei Fraue vor einem PC arbeiten zusammen
Gemeinsam arbeiten schafft Synergien. Bild: wix

Gemeinsam macht Erfolg mehr Spaß!


Die Reise der Selbstständigkeit kann manchmal einsam und herausfordernd sein. Umso wichtiger ist es, die schönen Momente und Erfolge zu teilen! Wenn wir uns mit anderen zusammentun und gemeinsam etwas erreichen, potenziert sich die Freude um ein Vielfaches.


  • Geteilte Freude ist doppelte Freude: Ein gemeinsam erreichter Meilenstein, ein erfolgreiches Projekt oder positives Feedback von Kund:innen fühlt sich noch besser an, wenn man es mit anderen teilen kann, die den Weg mitgegangen sind und die Herausforderungen verstehen.

  • Motivation und Inspiration: Der Austausch mit Gleichgesinnten und das Feiern gemeinsamer Erfolge wirken unglaublich motivierend und inspirierend. Es gibt Kraft und Auftrieb für neue Projekte und Herausforderungen.

  • Stärkung der Gemeinschaft: Gemeinsame Erfolge schweißen zusammen und stärken das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Das Netzwerk wird lebendiger und bietet noch mehr Unterstützung für die Zukunft.

  • Weniger Druck, mehr Leichtigkeit: Wenn man weiß, dass man Erfolge teilen kann und nicht alles alleine feiern muss, nimmt das ein Stück weit den Druck von den eigenen Schultern und bringt mehr Leichtigkeit in den Arbeitsalltag.

  • Kreativität und neue Ideen: Im Austausch entstehen oft neue Ideen und Perspektiven. Gemeinsames Brainstorming und die Freude am kreativen Prozess können zu innovativen Lösungen und spannenden Projekten führen.



    vier junge Frauen mit Wunderkerzen
    Erfolge zusammen feiern. Bild: wix

Evolution oder Erziehung? Ein Blick auf die Wurzeln des Konkurrenzdenkens


  • Evolutionäre Perspektive: Obwohl unser Überleben in der modernen Welt nicht mehr direkt von knappen Ressourcen abhängt, könnten tief verwurzelte evolutionäre Muster von Wettbewerb um Status und Anerkennung unbewusst unser Verhalten beeinflussen.

  • Soziokulturelle Perspektive: Unsere Gesellschaft ist oft von Wettbewerbsdenken geprägt. Erziehung, Bildung und Medien können uns unbewusst dazu bringen, uns mit anderen zu vergleichen und uns in einem Konkurrenzkampf zu sehen. Das "Scarcity Mindset" – der Glaube, dass es nicht genug für alle gibt – verstärkt diese Tendenz.

  • Die Bedeutung von unterstützenden Netzwerken: Gerade deshalb sind unterstützende Netzwerke und Gemeinschaften für selbstständige Frauen so wichtig. Sie bieten einen Gegenpol zum Konkurrenzdenken, fördern den Austausch und zeigen, dass Erfolg im Miteinander oft größer ist als im Alleingang.





Liebe selbstständige Frauen, ihr seid unglaublich stark und habt bereits so viel erreicht! Aber stellt euch vor, wie viel mehr möglich wäre, wenn wir die Mauern des "Ich schaffe das allein" einreißen und die Kraft der Gemeinschaft entdecken. Es braucht Mut, sich zu öffnen und Hilfe anzunehmen, aber die Belohnung ist immens: mehr Erfolg, weniger Stress, authentischere Beziehungen und ein erfüllteres Businessleben. Lasst uns voneinander lernen, uns unterstützen und gemeinsam wachsen!


Motivierte Grüße

Luise


Luise Geier-Asfiaoui, fröhlich, beide Daumen hoch
Klick ins Bild und erfahre mehr über mich.



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  • Welche Erfahrungen hast du mit dem "Alles-alleine-machen-wollen" gemacht? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!

  • Welche Schritte hast du bereits unternommen, um mehr Kooperation in dein Business zu integrieren? Lass uns voneinander lernen!


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